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Samenspende Pflanzanleitung

Wieso Mischkultur?

Die Milpa Mischkultur, so werden die drei Schwestern auch gennant, ist ein traditionelles, nachhaltiges Landwirtschaftsmodell, das besonders in Mittelamerika verbreitet ist. Es handelt sich um eine polykulturelle Anbaumethode, bei der verschiedene Pflanzenarten gemeinsam in einem System wachsen, das auf natürliche Weise die Bodenfruchtbarkeit fördert, Schädlinge reduziert und den Ertrag maximiert. Die klassischen Pflanzen der Milpa sind Mais, Bohnen und Kürbis.

Hier eine einfache Anleitung, wie du eine Milpa Mischkultur anlegen kannst:

1. Standortwahl und Bodenvorbereitung

  • Standort: Wähle einen sonnigen Platz, da alle drei Pflanzen – Mais, Bohnen und Kürbis – viel Sonne benötigen.
  • Boden: Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Bei Bedarf kannst du organischen Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten, um die Fruchtbarkeit zu verbessern.
  • Bodenbearbeitung: Lockere den Boden mit einer Hacke oder einem Spaten auf, entferne Beikraut und bereite die Fläche in etwa 30–40 cm Tiefe vor.

2. Pflanzplanung

Die Milpa basiert auf einem System, bei dem jede Pflanze ihre Stärken in die Gemeinschaft einbringt. Der Mais wächst hoch und dient als Kletterhilfe für die Bohnen, die Bohnen fixieren den Stickstoff im Boden, und der Kürbis wächst bodennah und bildet eine schützende Schicht, die das Unkraut hemmt und den Boden feucht hält.

Pflanzenaufteilung:

  • Mais: Säe Maiskörner in kleinen Hügeln oder Reihen, etwa 3-5 cm tief, mit einem Abstand von 30–40 cm zwischen den Hügeln.
  • Bohnen: Pflanze Bohnen etwa 2–3 Wochen nach dem Mais. Bohnen sind Hülsenfrüchte, die Stickstoff fixieren, also solltest du sie etwa 5–10 cm vom Mais entfernt einsetzen. Die Bohnen können dann den Mais hochklettern.
  • Kürbis: Säe die Kürbissamen um die Maispflanzen herum oder in die Lücken zwischen den Maisreihen. Der Kürbis hat große Blätter, die den Boden beschatten und Unkrautwuchs verhindern. Kürbisse brauchen viel Platz, also achte darauf, dass die Pflanzen genug Raum haben, sich auszubreiten.

3. Pflanzung

  • Mais: Pflanze die Maiskörner Anfang Mai in kleinen Hügeln oder Reihen, mit 3-5 cm Abstand.
  • Bohnen: Nach 2-3 Wochen (wenn der Mais etwa 15-20 cm hoch ist), pflanze die Bohnen an den Rändern des Maisfeldes oder direkt an den Maisstängeln.
  • Kürbis: Pflanze den Kürbis Anfang Mai in der Nähe der Maispflanzen, aber nicht zu nah, damit er genügend Platz zum Ausbreiten hat.

4. Pflege und Wachstum

  • Wässern: Halte den Boden gleichmäßig feucht, besonders während der Keimung und in trockenen Perioden. Der Kürbis kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten, indem er die Oberfläche beschattet.
  • Mulchen: Decke den Boden mit Mulch ab, um die Feuchtigkeit zu bewahren und Beikraut zu unterdrücken. Dies ist besonders wichtig, da Kürbis und Bohnen die Erde schnell bedecken können.

5. Ernte

  • Mais: Der Mais ist in der Regel nach 90-120 Tagen reif. Ernte die Kolben, wenn die Körner schön ausgebildet sind.
  • Bohnen: Bohnen werden je nach Sorte ebenfalls nach 60-90 Tagen reif. Ernte sie wenn die Bohnen noch frisch sind oder wenn die Hülsen trocken und die Bohnen hart sind. 
  • Kürbis: Kürbisse sind in der Regel nach 70-120 Tagen reif, abhängig von der Sorte. Die Schale sollte fest und schwer sein, wenn sie geerntet werden.

6. Vorteile der Milpa Mischkultur

  • Bodenfruchtbarkeit: Bohnen liefern dem Boden Stickstoff, der den anderen Pflanzen zugutekommt.
  • Schädlingskontrolle: Durch die Vielfalt der Pflanzen werden Schädlinge oft abgeschreckt.
  • Erosionsschutz: Die Bodendecker wie Kürbisse schützen den Boden vor Erosion und verbessern die Wasseraufnahme.
  • Nachhaltigkeit: Die Mischung aus verschiedenen Kulturen sorgt für eine hohe Biodiversität und fördert das ökologische Gleichgewicht.

7. Nachhaltigkeit

Die Milpa-Mischkultur kann über mehrere Jahre hinweg betrieben werden. Nach der Ernte kannst du die Pflanzenreste zurück auf das Feld bringen, um den Boden mit Nährstoffen zu versorgen und die organische Materie zu erhöhen. Einjährige Pflanzen wie Mais, Bohnen und Kürbis sind Teil eines rotierenden Systems, das den Boden nicht überbeansprucht.

Die Milpa ist eine sehr natürliche und anpassungsfähige Anbaumethode, die in vielen Regionen ohne chemische Düngemittel und Pestizide funktioniert.

Viel Spass!